Stationen auf dem Camino Frances

Sonntag, der 20. August 2017

10:00 Uhr – 21. August 2017 13:00 Uhr:

Wetzlar – St. Jean Pied de Port

Montag, 21. August 14:30 Uhr

St. Jean Pied de Port (775) bis km ca. 761: Campen in den Bergen

Dienstag, 22. August 2017

km 761 bis Zubiri, Albergue Avellano (727,9) = 33,1 km

Bis La Abbadia (724,4) = 3,5 km

23. – 25. August La Abbadia, Zelten im Garten, Baden im Fluss

Freitag, der 25.08.2017

km 724,4 bis Guenduláin (698,6), Campen im Feld, Baden im Tümpel (= 25,8 km)

Samstag, der 26.August 2017

698,6 bis Lorca (670,3) Albergue Monjardin = 28,3 km

Sonntag, der 27. August 2017

Lorca (670,3) bis Sansol (633,5) Albergue Codes = 36,8 km

Montag, der 28. August 2017

Sansol bis Sotés (ca. 596) Albergue Sotés San Martin = 37,5 km

Dienstag, der 29. August 2017

Sotés über Ventosa (2,4 km) zum Camino (ca. 1 km), dann bis Grañón (555,2), Albergue municipal nuestra señora de Carrasquedo =  ? km

Mittwoch, 30. August 2017

Grañón (555,2), Albergue municipal nuestra señora de Carrasquedo bis San Juan de la ortega (515,7) = 39,5 km

Donnerstag, 31.August 2017

San Juan de la Ortega (515,7) bis Burgos, Albergue Municipal Casa de los cubos (489) = 26,7 km

Freitag, 1. September 2017

Tardajos (478,2) bis ca. 4 km hinter Castrojeriz (448,7) ca. 34 km, Schlafen im Zelt auf einen Stoppelfeld, windgeschützt vor einer kleinen Baumreihe

Samstag, 2. September 2017

ca. 4 km hinter Castrojeriz (448,7) bis ca. 3 km hinter Corrión de los Santos (404,8) = ?  km, Zelten in der Nähe uns einsichtig von der kaum befahrenen Straße und zugleich Camino auf einem Stoppelfeld

Sonntag, 3. September 2017

ca. 3 km hinter Corrión de los Santos (404,8) bis Sahagún (365,2), Albergue Municipal de Peregrinos Cluny = ca. 36,6 km

Montag, der 4. September 2017

Sahagún (365,2) bis Puente Villarente (322,1)  Albergue El Delphin Verde = ca. 43.1 km

Dienstag, der 5. September 2017

Puente Villarente (322,1)  bis Archajuaja (317,9) = ca. 4,2 km.

Übernachtung in Leon (310,3) Albergue Monasterio de Benedektinas.

Bisher gelaufene Strecke:

ca. 445 km (465 abzüglich der ca. gefahrenen km)

Flüchten mit Genuss

Ich bin in León. Ein Tag mit wenig Laufen, dafür mit Menschen.

Kathrin aus Canada, die mich so lieb getröstet hat.

Pilar, die mich im Café fragte, ob ich mit nach León wolle, obwohl sie weder Deutsch noch Englisch und ich weder Spanisch, Baskisch oder Französisch spreche. Sie stellte Telefonkontakt zu ihrer deutschsprechenden Freundin her und bot mir mit deren Übersetzungshilfe an, bei ihr zu schlafen, was ich aber ablehnte.

Fernando, ein freiwilliger Helfer in der Herberge in León, der mir ausführlich und mit Ruhe und Begeiterung den Camino San Salvador von León nach Ovieto erklärte, den ich vielleicht einschlagen werde, um wiedermal kleine, schmale Wege zu gehen und mich ein bisschen mehr als Person statt als Nummer zu fühlen.

Die Albergue Monasterio de Benedektinas wurde mir von einem Wanderer ganz am Anfang des Weges empfohlen, da man hier Informationen über den Camino San Salvador erhalte. Wie viele Betten so ein Schlafsaal hat, ist mittlerweile Nebensache 😉 Nur wünschte ich mir mittlerweile (es ist 2:30 Uhr nachts) etwas mehr Luft zum Atmen…

Die Herberge liegt in der Altstadt und somit nah am Zentrum.

Sechs Euro Eintritt in die Kathedrale habe ich mir gespart, zumal ich gespannt auf die Nonnengesänge der Messe war. Aber sowohl diese als auch die Pilgersegnung am Abend trieben mich umgehend wieder zur Flucht. Ich mag lieber draußen sein und üben, mich als Teil des Lebens zu fühlen, als in dicken Mauern brüchigen Stimmen zuzuhören oder um die Gnade zu flehen, mir meine „Sünden“ zu nehmen…

Nein, lieber ein bisschen Stadtleben atmen… faszinierend, wie lebendig und „leicht“ diese spanischen Städte am Abend sind.

Es war ein Genuss, ein bisschen Teil zu haben.

Betteln müssen

Ich hatte das Gefühl, ich muss winseln um „Gesehen werden“ oder z.B. um körperliche Nähe. Ich sei doch schon zu groß dafür, nur weil mein Bruder kleiner war.

Das Gefühl ist wieder da.

Durch betteln etwas zu bekommen, steht einem nicht zu. Man fühlt sich wie Dreck.

Unwert, anzunehmen. Mich oder das, was gegeben wird. Egal.

Ich kann Menschen verstehen, die stehlen.

Sie verdienen es sich.

Die Tresore meiner Sehnsucht sind Asche und Staub.

Schöne Einsamkeit

Sie kann so schön sein.

Der Camino ist zur Zeit recht leer. Die Strecke zwischen Burgos und Leon ist verrufen ob ihrer langen schattenarmen Geraden, die oft an oder auf Strassen entlang führen. Es nehmen wohl viele Wanderer den Bus.

Besonders leer war heute die Alternativroute von Calzada del Coto nach Mansilla del las Mulas. Sie führte auf einer alten Römerstrasse weit ab von befahrenen Wegen entlang, war aber auch länger als der Hauptweg. Gerade, wenn mal eine Wolke am Himmel war,  wurde es so wahrnehmbar still.

Der Moment, der mir ganz nahe ging, war kurz, aber ließ mich Dasein:

Ein Greifvogel hat mich mit seinem Schatten berührt.