Seit rund einer Woche bin ich nun auf meinem kleinem Ausbruch nach Frankreich unterwegs.
Auch wenn es äußerlich recht wenig mit dem PCT zu tun hat, kommen mir ständig Erinnerungen in den Sinn. Zum Beispiel an bestimmte Strecken. Oder Gewohnheiten. So ziehe ich die Socken morgens sehr sorgfältig an und korrigiere sofort den Sitz, wenn ich einen Druck im Schuh spüre. Auch hier wasche ich abends die Wäsche aus, so wie ich es auf dem PCT nach Möglichkeit immer getan habe, obwohl ich ja viel mehr Wäsche bei mir habe. Die Stirnlampe trage ich abends am liebsten um den Hals, dann weiß ich, wo sie ist. Nachts liegt sie neben dem Kopf, da, wo auch die Lesebrille ist. Höre ich einen Bach rauschen, stellt sich auch hier die Freude ein, wie ich sie dort erlebt habe. Wasserstellen zu erreichen, bedeutete für mich nicht nur, wieder genug Wasser zu haben, sondern auch das Erreichen eines Ziels und somit eine gewisse Zufriedenheit an sich.
Heute bin ich eine Nebenstrecke gefahren. Die kleinbäumige, strauchige Vegetation ähnelte manchen Gegenden auf dem PCT. Die einspurigen Sträßchen mit ihren engen Kurven erinnerten mich bisweilen an den Verlauf des PCTs und manche Ausblicke in die Hügel an die Weite Kaliforniens.
Ich bin so gerne im Freien. Und schlafe gerne draußen, wache mit dem Tag auf. Zumindest, wenn es trocken und warm ist 😉
Ja, und die Gefühle… Ich sehe verliebte Paare, liebevolle Eltern mit ihren Kindern oder einfach mich äußerlch ansprechende, schöne Menschen und spüre den Schmerz meiner unerfüllbaren Sehnsucht, und versuche, ihm nicht zu viel Raum zu lassen.
Aber auch die Gefühle stellen sich wieder ein, die mich letztendlich zum Abbruch getrieben haben. So kann ich die Vorstellung nicht ertragen, das das Handy leer sein könnte. Ich schreibe den Blog, auch um mich im Kontakt zu Euch zu wissen. Ich suche Mc D auf, um WLAN zu haben. Ich telefoniere. Ich brauche die Bestätigung der Anbindung.
In diesem Punkt bin ich noch nicht weiter gekommen und irgendwie ruhelos auf der Suche nach meiner Mitte.
So trete ich morgen den ca. dreitägigen Rückweg an. Ich nehme mir wichtige Termine wahr und plane, ein Navi zu besorgen. Und ich hoffe, die eine oder den anderen von Euch zu sehen und zu spüren.
Aber schon jetzt überlege ich mir, wohin die nächste Reise gehen könnte. Die Vorstellung, zu Hause zu sein und zu bleiben, ist mir noch nicht wirklich möglich.
Und das Unterwegssein hat durchaus auch seinen Reiz!
Ich habe die Stunden am Meer genießen können. Und das bisschen Sonnenbrand hilft nur, mich daran zu erinnern.