Beeren am Weg, egal

Eine Brombeere ist Ausdruck dieses Wesens „Brombeerhecke“ und nicht dazu gedacht von mir einverleibt zu werden. Diese hat Dornen und will nicht meine „Freude“ sein. Sie will weder entdeckt, „gesehen“, gewertschätzt oder gar geerntet werden, sondern einfach Brombeerhecke sein.

Wenn ich eine Beere esse, ist sie, sozusagen (nicht nur für den Früchteesser, der nach mir kommt), „verloren“…

Ja – ich fühle wirklich Schuld (kann ich echt gut 😉 ). Sie, die Schuld ist irgendwie immer da und vermutlich folgt nicht sie dem Urteil, sondern das Urteil ihr…

Ich weiß nicht, ob ich dieser Pflanze geschadet habe, wenn ich durch sie Freude empfunden habe – ich denke, nicht.

Und ich fühle Dankbarkeit und Wertschätzung für ihr Sein an meinem Wegesrand. Auch das sind gute Gefühle für mich. Stehen mir diese zu? Nutze ich die Pflanze deshalb aus? Wohl kaum.

Wenn es mir gelingt, mich bis heute an das Wohlgefühl zu erinnern, das ich durch sie gefühlt habe, heißt das, ich halte sie, also die Hecke, fest? Sicher nicht.

Gut, dass ich mir vorstellen kann, ich sei der Hecke einfach egal. Ich als Mensch war völlig uninteressant. Ihr Bestreben ist das Überleben und das hat sie sicher auch trotz meines Besuches geschafft.

Und ich kann an ihr üben…

Mich zu erlauben heißt auch, zu erlauben, mehr und mehr den Schmerz zuzulassen, den mir der, mein, Gedanke immer mal wieder anklingen lässt, möglicherweise auch (vertrauten oder beelternden) Säugetierartgenossen unwillkommen und widerlich, nicht erwünscht, zu viel, uninteressant, unannehmbar, einfach nicht so wichtig wie sie mir oder (vermutlich schlimmstenfalls) schlicht egal (gewesen) zu sein.

Denn „schlimm“ war es damals. Heute kann ich oder ich könnte…

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