Stimmig

„Und wie fühlt sich das als Körper an?“

(Was nimmst Du als Körper wahr? Kannst Du etwas spüren? Hast Du einen Zugang dazu, wie es sich gerade anfühlt?)

höre ich innerlich meine Gießener Zapchen-Therapeutin fragen (an die ich so gerne denke, weil es mir so ein „warmes“ Gefühl bereitet und ein – vielleicht unsichtbares – Lächeln im Gesicht haben lässt).

Es war vor ca. 18 Minuten, also um 2:43 Uhr nachts: Zu diesem Gedanken lag ich auf meinem Rücken im Bett, hatte die Augen geschlossen. Ich habe die Geräusche, die von draußen durch das offene Fenster dringen, nicht bewusst ausgeblendet, aber wahrgenommen, dass meine rechte Hand auf meinem Brustbein lag. Die Linke hatte sich über meinen Kopf auf das Kissen gelegt. Sie wollte aber auf meinen Bauch. Das fühlte sich sodann gut und richtig an. Eine bemerkte und bedachte Friedlichkeit begleitete diese Szene, ein wohlfühliges Besonnensein, eine selbstbezogene Freundlichkeit ohne Spur von Egoismus und fast gänzlich frei von jedweder Schuld. Ja, vielleicht nur der Schatten der Schuld, eine Spur ihres Parfums… war noch darin verblieben.

Einfach bemerkenswert.

Nach einigem Daranherumfeilen hatte ich den vorherigen Beitrag (Willkommen, Sehnsucht,…) veröffentlicht. Er war schon einige Zeit in den „Entwürfen“ zugegen gewesen. Immer wieder war ich hin- und hergerissen, ob ich „sowas“ veröffentlichen, außerhalb meiner selbst preis geben kann.

Ja, ich kann. Es war an der Zeit. Auch den Passwortschutz nahm ich ihm wieder. Er darf sein. Er ist stimmig. Das „es stimmt auch in mir“ – das „ich stimme gerade“ – das „Ja“ war innerlich zu spüren, als sich die bereits oben erwähnte Frage stellte:

„Und wie fühlt sich das (das Stimmigsein) als Körper an?“

Ein Jazumir fühlt sich warm an. Richtig warm. Nicht zu warm. Es fühlt sich auch in dem Gedanken, mich jetzt für’s Wachsein zu entscheiden. Mir einen Tee zu machen. Mir die Sorte auszusuchen, zu der sich meine Lust entscheidet. Und es fühlt sich auch in der Beachtung des bewussten Wahrnehmens, dass sie, die Lust, schon weiß, was sie will.

Ja. Die linke Hand wollte auf den Bauch. Und ich bemerkte es. Und ich entschied mich, sie darauf los zu lassen. Ganz bewusst. Ganz sanft.
Ich ging über den wirklich krass hell neonbeleuchteten Flur zum WC. Aufrecht. Ohne Mühe. Es ging sich so: Einfach. Entspannt. Und ich bemerkte es.


Stimmig.

Gestern, dem ersten Tag der Öffnung nach der Sommerpause, habe ich mich für sechs Volkshochschulangebote angemeldet. Meine Wahl fiel durchgängig auf eher kurztägige Kurse für meine Körperwahrnehmung, mehrfach auch in Einbezug der Stimme und des Tönens. Ich brauche es und will mit ihm, diesem, meinem Körper spüren üben. Ich traue mir zu, ihm trauen zu wollen.
Ich traue mir zu, ihn lassen zu können. Ich erlaube es, ihn möglicherweise daran Spaß empfinden zu können und diese Freude mir spürbar und lebendig zu machen. Ich traue mir auch meine Kritiker zu. Ich werde auch sie auf ihre Art er-leben lassen, wenn ich mich mit meinem Körper einstimmen lerne. Sie werden ganz sicher dabei sein, wenn ich mich unter andere Körper mische und mich dabei bewege / sichtbar bin. Sie haben in solcherlei Situationen immer sehr auf mich aufgepasst, das kann ich ihnen nicht nehmen. Und ich darf mich einladen, sie mir den Spaß am Stimmigseinfühlen trotzdem nicht gänzlich verderben zu können.

Sechs körper-/stimmbezogene Angebote – weil: Lust darauf ??? !

Lust mit dem Körper zu experimentieren… Wow, Karin.

Ich staune.

…und bin sogar wieder müde. Na dann: Mach‘ mal, Körper, wonach Dir ist…

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