Höllenweh.
Vater-Liebeskummer.
Wie betrauert man diesen Schmerz? Wie betrauert man den Verlust von etwas, das es nie wirklich gab?
Du warst nie da und immer.
Unsichtbar wie unübersehbar warst Du uns. Unfassbar, unnahbar und oft unerträglich hast Du Dich uns überpräsentiert.
Mein Erleben war: Wir (der Rest der Familie) verbündeten uns in der Trennung von Dir. Es gab uns Kraft und Stärke im Wirgefühl gegen Dich.
Und gleichzeitig Dir so die „Erlaubnis“, „Notwendigkeit“, weiter zu machen mit… (Deinen Urteils- und Handlungsmöglichkeiten)
Und so stärkte es „uns“, Dich nicht lieben zu können:
Deine Art zu lieben, Liebe zu zeigen.
Vaters Liebe.
Vaterliebe.
Kinder aber müssen Väter lieben. Ob sie es dürfen, können, wollen, bewusst wahrnehmen, spüren oder nicht: Das steht im Grundprogramm geschrieben.
Und so tue es auch ich:
Wo Du nicht warst, wo ich keine Liebe spüren oder fließen lassen konnte, vor diesem Loch, steht die Sehnsucht. Sie klebt ihren Schmerz vor jede Leere – und flickt den Riss zur Hoffnung. Sie streicht mit sanftem, kühlen Wind über wunde Sinne und hebt die Füße aus Zement.
So weh sie auch tut, dieses seelenreißende Leiden in den „Wehen“ der Sehnsucht: Sie selbst ist rein und ehrlich, vielleicht begleitet, aber frei von Schuld.
So geht Liebeskummer nach etwas, das es nie gab.