Ich lächele. Ich glaube nicht, dass das wirklich sichtbar ist, aber es könnte doch sein. Es ist eine zarte Anspannung im Umfeld des Mundes, genauer gesagt an den äußeren Enden der Oberlippe, für mich spürbar.
Kann sich ein Gesichtsausdruck „weicher“ anfühlen? Wenn die Beschränktheit des Wortschatzes es vorgibt: Ja.
Beim Nachspüren mit geschlossenen Augen merke ich, dass ich einen Drang habe, sie zu öffnen. Ich will es sehen. Ich will es mir ansehen und fühle mich erlaubt, eingeladen, aufgefordert, es zu tun.
In den nach außen zeigenden Hautflächen der Oberarme spüre ich etwas wie ein ein Streben, ein leichtes Ziehen. Eine bestrebte Erleichterung, die Arme zu heben, in Bewegung zu kommen.
Und jetzt gerade habe ich ein Mal tief eingeatmet.
Es ist ganz leicht, mich zu bewegen. Ein Inbewegungkommenwollen. Kein Getriebensein, ein Aufetwaszugehenwollen.
Ein Wollen! Wie schön…
So fühlt sich gerade meine Freude an.
Sie hat mich eingeladen, ich bemerke es, staunend, und: Freue mich.
Wetzlar, 1.Juli 2019_14:14 Uhr