Es ist Angst

Die der alten Sorte.

Ausgelöst durch irgendwas.


Wie ging ich gerade damit um?

Wahrnehmen.

Registrieren, feststellen, dass es Angst ist (alleine das ist schon erleichternd!).

Unvorstellbar, wie schwer das war. Sie hatte sich zunächst mit einer großen Portion Trotz geschützt und dann mit Ignoranz, Rat- und Rastlosigkeit, Getriebensein, Wut, Aufregung und Hass getarnt.

Sie hatte Lust zu schreien. Und drückte mir auf den Hals. Wollte sich schlingen.

Weil sie so eine schlimme Angst ist.

Und so sehr nicht da sein durfte.

Fragen

Ist das Gefühl der Situation entsprechend passend?

Nein.

Wie hoch ist die Spannung?

(-> bei über 70 runter skillen)

Skills: Habe rote Dinge im Raum gesucht und 16 gefunden, nochmal überprüft, 17 gefunden. Hatte dabei den Kopf gehoben.

Habe mit Bleistift blind geschrieben. Irgendwas. Was mir in den Sinn kommt.

Habe im Buch über Angst gelesen (mich abgelenkt)

Habe neue Tasten auf dem Handy ausprobiert.

Bin mal raus vor die Türe. Luft, atmen, feste auftreten.

Entgegengesetzt Handeln:

Bin in der Situation geblieben. Realität überprüft.

Entgegengesetztes Denken:

Habe in Gedanken Kontakt mit Friedrich aufgenommen. Mit ihm ein paar Worte gewechselt. Auch auf dem Papier. Er weiß, dass ich auf einem guten Weg bin, auch wenn es sich gerade mal wieder sehr verrückt anfühlt. Er weiß das und weiß auch, dass ich das aushalte.

Entgegengesetzte Körperhaltung:

Aufrecht hinstellen. Fäuste ballen. In den Bauch atmen. Mit den Füßen aufstampfen. Fußspitzen nach außen. Blick nach oben. Gucken, was ist. Schultern zurück. Leise grollen oder knurren.

Ich bin in der Psychiatrie und darf das mir auch hier in der Cafeteria erlauben. Echt jetzt.

Bin verrückt und gut darin.


Es ist besser jetzt.

Ich weiß, sie kommt nochmal. Bis ich eine gute Lösung gefunden habe. Einen Kontakt, der mich wieder verbunden fühlen lässt. Manchmal reicht schon ein Blick, Lächeln einer wildfremden Person. Besonders wohltuend kann ein Telefonat sein (ein Zeichen von außen, dass ich auszuhalten bin dient mir dann als Spiegel, mich darauf vertrauen zu können, das aushalten zu können). Letztendlich: Meine Einwilligung zum Sosein. Und zum Traurigseindürfen.

Bis irgendwann Friedrich angewachsen ist.

Vertrauen in mich und die Welt – ganz oft eingeübt und dann irgendwann federleicht vorstellbar ist.

…und mein Hirn das im Automatikprogramm verschaltet.

Atmen.

Und ein bisschen stolz sein.

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