Das Laufen – Stimme der weisen Frau?

Ich habe schon so oft erfahren, dass mir das Wandern einfach gut tut.

Nicht nur das gute Gefühl „danach“, sondern auch das Entdecken einer „neuen Welt“ in Form noch nie gegangener Wege, Gegenden, weiten Aussichten, beeindruckenden Kleinigkeiten.

Neue Abschnitte erreichen und langsam durchqueren. Amkommen. Vergangenes zurücklassen.

Die Fort-Bewegung mit den Beinen lädt das Denken und Fühlen freundlich ein, es ihnen gleichzutun.

Nur momentan schaffe ich den Anfang nicht mehr.

Ich könnte Tages-,  Wochenend- oder Langstreckenwanderungen hier in Deutschland machen oder mich in den Bus setzen und irgendwo den Jakobsweg beginnen. Aber ich laufe kaum mehr in die Stadt.

Irgendewas lässt mich verharren. Mal schiebe ich den Grund auf das Wetter, mal auf meine Trägheit, dann auf die Angst.

Du willst vielleicht gar nicht laufen, Karin, Du willst was anderes, was Du auch nicht durch Laufen erreichst. Das hält Dich.

Die alte Sehnsucht?

Ich muss das Laufen trennen wie ein Ei um klar sehen zu können?

Und wenn nicht? Wenn es Ruhe und Innehalten ist, was ich brauche?

Es tun, einfach tun.