Gestern hat mich mein Bruder Frank in Rüsselsheim mit offenen Armen empfangen. Ich bin wieder hier. Hier in „da“, wo man meine Sprache spricht.
Hier, wo meine Freunde leben.
In Rüsselsheim ist Hessentag, eine Art Volksfest. Es passt zu dieser irgendwie irrealen Situation, vor ein paar Stunden noch auf einem anderen Kontinent gewesen zu sein, sich jetzt in diesen Menschenmengen zu bewegen.
Körperlich anwesend, Teil der Menge und außenstehender Beobachter zugleich.
Frank und ich haben viel geteilt. Wir schenkten uns unsere Zeit.
Frank hat mir ein Fahrrad besorgt, sodass ich mich hier frei bewegen kann. Heute war ich im Ostpark, habe mich ins Gras gelegt und den Vögeln zugehört.
Vor ca. 46 Jahren stand hier „Radfahren und Enten füttern“ auf meinem Lehrplan.
Heute: „Da sein“.
Fein, immer noch von dir zu hören. – Na, wenn das kein Kontrastprogramm ist, erst die Einsamkeit des PCT und dann der Hessentag! – Heute fuhren Ulli und ich nach Wetzlar, saßen im Biergarten an der Lahn, schauten den Bootsfahrern und Wassertieren zu, redeten ein bisschen, schwiegen auch viel, einfach gut, so beieinander zu sein. Und du musst noch etwas laufen, gell, damit kann man nicht so einfach aufhören. – Vielleicht sind die Radwanderkarten ganz gut geeignet für die Strecken, die du vorhast. – Schnee gibt es hier keinen, aber viel Sonne. Hast du deinen Hut noch?
Lass es Dir einfach nur gut gehen…
In Gedanken bin ich ganz oft bei Dir.