Es ist ca. 15 Uhr Ortszeit. Meine beiden Freunde haben sich noch nicht mal verabschiedet. Ich bin alleine unter Vielen.
Bei der Entscheidung zum PCT spielte eine Rolle, dass ich dachte, hier sei ich nie so richtig alleine. Das stimmt zwar, leider fühle ich mich hier so schrecklich einsam, das es trotz dieses wunderbaren Weges mehr und mehr zur Qual für mich ausartet. Ich bin alleine und das ist hier, kurz vor Kennedy Meadows, wo alle in Paaren oder Gruppen ankommen und gehen, besonders schmerzvoll für mich. Will nicht ‚Hiker‘ sein, sondern ‚Karin‘. Will willkommen sein, nicht geduldet. Ich will all diese Entscheidungen, die jetzt getroffen werden müssen, nicht alleine treffen. Wohin springen, in welche Richtung gehen, was mitnehmen, was kaufen, was wohin schicken? Ich habe mich und meine Ratlosigkeit satt, halte es nur mit Telefonaten nach Hause noch mit mir aus.
Ich werde wohl heute wieder auf den Trail gehen. Um ihn nochmal zu spüren. Um mich zu bedanken. Um mir vielleicht noch eine Chance zu geben. Wahrscheinlich, um mich zu verabschieden.
Damit die Qual ein Ende hat.
Und mich die Leichtigkeit wieder besuchen will.