Uv Ajed

Ein DejaVu ist: Gerade etwas zu erleben, bei dem das Nervensystem urteilt, es schon mal erlebt zu haben (obwohl das eigentlich gar nicht sein kann).

Wie nennt man das Erleben, gerade eine Situation zu verlassen – bei zeitgleichem Urteil gar nicht wirklich dort gewesen zu sein?

Das Gefühl, an etwas nicht teilgewesen zu haben, an dem ich gerade Teilnehmer war?

Ein umgekehrtes Deja Vu!

Tür auf


Dieses ist ein ursprünglich zweifarbiges Zeitungsbild, dem ich Farbe hineingeschnipselt habe. In Gedanken an meine Freundin wurde eine Karte an sie daraus.


Es ist immer alles da.

Manches der Wahrnehmung geht durch die Filter des Gehirns aus dem Bewusstsein verloren. Anderes wird dorthin gepresst, gezogen…

Etwas, das Wut weckt, ist manchmal flinker, geschickter, mächtiger als das, was „ja auch noch da ist“.

Mit der Wut und den alten Urteilen fällt die Türe ins Schloss.

Aber die Türe nach draußen ist nicht verschlossen. Heute möchte ich bewusst einen Blick wagen und weiter sehen als sonst. Anders als automatisch reagieren.

Nur ein Mal! Zuhören, was der Mensch da sagt. Auch wenn mein Hirn glaubt, bereits vorher alles zu wissen. Ein Mal nur…

Tür auf zur weiten Bunte.

z erreißen


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Reißbild

Wir verbrachten eine ganze Weile miteinander. Ein Stück Karton, eine Zeitschrift, Klebstift.

Das Wort „reißen“ hatte (laut Worherkunftslexikon) mal eine Bedeutung von „schreiben, einritzen“.

„Kleben“ bedeutet „Haft auf Dauer“ – eine Gefangennahme.
Also…

Reißerisches und verklebendes Handwerk. Spontane Tat ohne Plan.

Es wurde das, was es ist:

Sichtbarmachen von Unerklärbarem.

Eine Gefangennahme des Momentes namens „fertig“.

Risse


ich möchte sie stopfen

eine Welt bauen, die zusammen passt

auch wenn es nicht so wird
wie es mal war

Gräben zerreißen
und Wege bauen

wo keine waren


Einer Lücke Raum lassen

zufällig entdecken

was entsteht


etwas vergeht


Wird es Halten?

Eine neue Lage


Die Welt setzt sich

neu zusammen

setzen wir uns
ihr aus

ohne auszusetzen

Setzen wir uns ein
hin-ein

Auch neue Regeln bieten Raum

ansetzen


Satzzeichen



Ich benutze

„Wir“ nicht im Sinne von „unsereins„.

„Wir“ nicht in Bezug auf unsere jeweilige individuelle Situation.

„Wir“ ist der möglicherweise geimeinsame Blick
durch einen neuen Rahmen

türlos frei in jeweils unser beider Welten stehend



Sie verglich meine coronabedingte Ausgangs- und Kontaktsperre mit ihrer beginnenden Chemotherapie.

Ich suchte meine (Er-) Fassung.