kleinleise

Sommer 2017, Hochwasser im Harzvorland: Ich packte mein Zelt und den Schlafsack in den Dacia, fuhr zum Baumarkt, kaufte Schaufel, Straßenbesen, Eimer und Gummistiefel und machte mich auf den Weg. Ich wollte helfen, aus meinem Getriebensein eine Tugend, sie und mich irgendwie nützlich machen. Und ich fand meine Idee richtig gut.

Kurz: Es war eine Schnapsidee. Niemand brauchte einen einzelnen Menschen dort.

So passte das „Außen“ perfekt zum „Innen“: Alles überflüssig 😉

 

2021 starre ich auf die Bilder der Folgen vom Tief Bernd in der Eifel und in NRW.

Gefühle von damals tauchen auf: Die Betroffenheit. Die Fassungslosigkeit.

Dieses unsägliche, schambesetzte „puh-nochmal-davon-gekommen-Gefühl“.

Und die Lust, mich in Gesellschaft hilfreich fühlen zu wollen. Mit anpacken zu wollen. Dabei zu sein, wenn durch Gemeinsamkeit etwas Besonderes geschaffen wird… „Klar“, spottet es höhnisch in mir. „für die kleine Prinzessin Fr. N. muss es natürlich was Besonderes sein…“

2021 reichen mir zur Genugtuung der Versuch des Mitgefühls und eine winzige Überweisung.

Und, an den Spötter gerichtet: Für die „kleine Prinzessin“, wie Du sie nennst, gibt’s diesen Blogbeitrag. Denn sie will nicht das Besondere. Sie glaubt nur, es müsse immer wieder ein großes Wagnis sein, sich zumuten zu dürfen für ein Gefühl, dabei sein zu dürfen – Teil zu sein, womöglich willkommen, statt überflüssig, zu viel und Last.

Die Scham übernehme ich.

 

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