Körper / Wahrnehmung / Gefühl / Emotion / Gedanken
Ein leichtes Kribbeln an der hinteren Seite der Oberarme. Der nach außen drängende Atem stößt von innen gegen den geschlossenen Mund und den oberen Gaumen. Es fühlt sich so an, als wolle sich meine Stirn runzeln. Ich schaue gebannt auf den Bildschirm. Meine Beine sind angespannt. Der linke Fuß strebt krampfartig zum Boden, die linke Fußspitze scheint von diesem bewusst Abstand halten zu wollen oder zu müssen.
Ich höre über den Kopfhörer BR Klassik „Mit Bach durch das Kirchenjahr“ (BWV 62). Meine Hände berühren das Laptop und die Finger die Tastatur. Meine Zähne beißen leicht aufeinander. Ich spüre beide Sitzhöcker auf dem Stuhl.
Ich habe die Idee, die Füße zum Bodenkontakt zu senken. Der linke große Zeh folgt der Einladung als Erster, der Rest fließt ihm nach. Nun, für diesen Moment, kann ich tiefer einatmen.
Der Moment breitet sich aus, es fühlt sich etwas entspannter an. Der Raum öffnet sich: Ich höre die Frauenstimme und die Violine, sowie das begleitende Zupfen von anderen Streichinstrumenten im Hintergrund.
„Wunderschön“ denkt es darüber.
Und schon raunt sich ein anderes „Es“ in die Wahrnehmung, in den beleuchteten Raum der Bühne des Bewusstseins… :
„Als ob DU das beurteilen könntest“