Neue Kategorie:

Ich werde eine neue Kategorie eröffnen. Eine, in dem ich die Beziehung zu meinem Vater zum Thema mache. Eine Begegnung mit dem, was von ihm in mir überlebt hat.

Ich sitze hier mit Tränen in den Augen und schäme mich hier und heute, jetzt, vor Dir, der Du schon lange Asche bist. Ich weiß wirklich, ehrlich, Du hast Dein Bestes gegeben. Ich wünsche Dich in Ruhe und Frieden. Nach dort hin, wo Du bist. Noch immer nicht fühle ich mich in dieser Vorstellung dort sicher und richtig, geliebt und willkommen, wichtig und angenommen, so wie ich bin. Darum geht es. Nicht um Dich und dem, was man als Realität zu benennen suchen könnte.

Zu oft mache ich mich abhängig von diesen Gefühlen der tiefen Sehnsucht, manchmal gekleidet in Trauer oder in Wut, oft in Angst und meiner mir irgendwie verekelten Verzweiflung. Ich möchte ihnen, diesen Gefühlen, die ich mit mir trage seit unserer frühesten gemeinsamen Zeit, meine Frau stehen lernen können. Lernen, nicht darin zu versinken. Lernen, meinetwegen mit ihnen aber trotzdem leicht zu leben.

So will ich Dich benutzen. Mich Deiner bedienen. Tote lässt man ruhen. Ja, mit allem Respekt. In meinem Hirn lebst Du aber noch in Form von Neurotransmittern, Synapsen und sonstigem Allerlei. Und dieses Abbild möchte ich nutzen, um mich in Form von neuen Verknüpfungen dieser Art schützen zu lernen. So nutze ich nicht wirklich Dich, sondern Deine Spuren in meinem Hirn.

Ich glaube, es wäre Dir im Prinzip auch egal, selbst wenn Du „voll“ – im Saft – (Bier? Wut? Vergnügheit?) lebendig vor mir stündest. So gesehen muss ich mich nicht schämen.

Auf mein Wohle!

Wie soll ich diese Kategorie nennen? Vater? Papa?

…ich guck mal bei den Sonderzeichen…. ‰?

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