Wieder im Wald

Kühl, frisch und sieben Uhr ist es, als ich die ersten Schritte mache.

Der Rucksack fühlt sich gut an, ist angenehm leicht. Er ist mir vertraut, aber wir Zwei passen gerade nicht zur Szene, denke ich mir.

Nicht nur das üppige Grün des Waldes, sondern auch die mehr oder weniger ebenen, oft schnurgeraden, breiten Wege wirken befremdlich auf mich. „Du bist verwöhnt“, sage ich mir, vom Geschlängel des PCT, seinen spektakulären Aussichten, ja, und irgendwie auch den Anforderungen. Ich fühle mich fast ein bisschen gelangweilt und frage mich, ob ich das schon Arroganz nennen soll.

Aber der Wald nimmt mir das nicht krumm und lädt mich ein, seine Schönheit neu zu entdecken.

So viele Vogelstimmen gleichzeitig habe ich in den letzten Wochen zum Beispiel nie gehört. Wunderschön! Und blühende Orchideen habe ich in deutschen Wäldern bisher auch zuverlässig übersehen.

Keine endlos wirkenden hügeligen Dürre- und Waldbrandwüsten, sondern bis auf den letzten Zentimeter (aus-) genutzte, fruchtbare Ackerflächen.

Die wildwüchsigen, farbenfrohen „Untermieter“ machen nicht nur mir, sondern auch Hunderten von Bienen Freude.

Nach ca. 22 km hatte ich mein Ziel erreicht.

Pünktlich zum Mittagessen!