Wohin?

Die Stimmen im Flieger sind inzwischen verstummt. Manche aber, so wie ich, können einfach nicht schlafen.

Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf. Wie soll es jetzt weiter gehen? Ich kann mir nicht vorstellen, in unserer Wohnung zu sein, dort täglich zu schlafen, den üblichen Alltag zu leben. Ich schäme mich, schon alleine dafür, einen so großen Plan gehabt und nun schon abgebrochen zu haben, jetzt schon wieder hier zu sein.

Es fällt mir schwer, „Ja“ zu ihm, meinem Weg zu sagen, der so groß oder klein ist wie alle Wege, er ist, wie er ist.

Schnelle, kaum durchdachte Pläne eilen mir durch den Kopf: Dem Jakobsweg durch Frankreich zu folgen, Brigitte in Rostock zu besuchen und von dort zurück zu laufen. Weg, nur weg, nur nicht heim!

Warum? Will ich überhaupt laufen oder nur weg? Fliehen vor der Scham?

Für heute komme ich bei meinem Bruder unter, worüber ich sehr froh bin. Er holt mich am Flughafen ab. Schön zu wissen, nach so langem Flug nicht nur wieder am Boden, sondern auch in seinen Armen anzukommen.

Ein Gedanke zu „Wohin?“

  1. Da musste ich doch mal schauen, ob von dir noch was Neues angekommen ist. – Schön, dass dich dein Bruder vom Flughafen abholte. Morgen werden Ulli und ich einen Ausflug nach Wetzlar machen. Ein Gedanke von mir war, dich vielleicht zu sehen, du Weitgereiste. Und permanent so viel zu planen, organisieren, uff. Da werden nicht nur die Füße müde. – Trotzdem bin ich voller Staunen mit dir den vielen Eindrücken begegnet, schaue immer wieder deine schönen Bilder an, bin gerührt von den „Engeln“ auf deinem Weg. – Ja, was ein Kontrast, von der Weite des Weges in das besiedelte Hessen! Lass dir Zeit mit dem Ankommen.

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