Wechseljahre???

3.Juni

Ernsthafte Abbruchgedanken. .

Ich war bis zur letzten Minute in der Lodge und habe auch noch eine Weile das Wlan vor der Türe genutzt. Danach bin ich umgezogen, wollte bei Mc Donald’s das Wlan nutzen. An der Kasse fragte mich Diana, ob ich ein PCT Hiker sei und ob sie mir das Essen ausgeben dürfe? Sie finde es toll, was wir machen und hatte sichtlich Freude an ihrer Idee, mir die rund 10 Dollar zu spendieren.

Den Nachmittag verbrachte ich auf der Terasse vom gelben M mit Blick auf den See. Habe viel telefoniert und ‚gewhattsappt‘ – Freunde, habt Dank! Ich trug mich mit ernsthaften Abbruchgedanken. Informierte mich neben Wegen zum Flughafen in L.A. aber auch über alternative Möglichkeiten, die Wartezet bis zur Schneeschmelze zu verbringen: Der Volunteerdienst auf dem PCT ist regional in Gruppen organisiert oder findet nur an speziellen Tagen statt und kommt für mich nicht in Frage, weil ich die Wege nicht fahren kann. Reiten ist viel zu teuer (Vollpension ohne Reitstunde rund 250 Dollar pro Tag).
Gegen 15:30 Uhr setzte ich mich in Bewegung. Irgendwie war ich wieder in der Lage, mir noch eine Chance zu geben: Habe auf dem Parkplatz einen jungen Mann mit geländegängigem Pickup angesprochen, ob er mich gegen Geld zum PCT bringen könne. Wir handelten 7 Dollar Gebühr aus. Nach der Unterhaltung unterwegs wollte Dan kein Geld mehr nehmen und wünschte mir viel Kraft und alles Gute auf meinem Weg. Also wieder so ein netter Mensch!

Am Fluss war am heutigen, warmen Sonntag viel los. Auf dem kurzen Fußweg Richtung PCT sprach mich eine Frau an, ob ich eine Erfrischung brauche und ein Eis haben wolle? Ja, klar!

Ich kam mit ihr und ihrer Freundin ins Gespräch und ließ mich überreden, mit ihnen ein Weilchen gemeinsam Pause zu machen. Sie sprachen mir ihre Achtung aus sowie Mut zu und versorgten mich mit allerlei Leckeren, z.B. frisch gepflückter Minze vom Flussrand, mit der ich mein Wasser aufpeppte.

Gegen 17:00 Uhr brach ich auf und ging noch 6,4 Meilen bis ich diesen herrlichen Platz zum übernachten gefunden habe:

Schon beim Essen auf dem Felsen mit Aussicht auf den Flusscanyon wurde mir dankbar meine Entspannung bewusst. Jetzt liege ich in der Helligkeit des zunehmenden Mondes unter sternenklarem Himmel, höre die Grillen zirpen und in der Ferne den Fluss rauschen. Ich fühle mich richtig und wohl.

Vielleicht war alles nur ein Laune der Wechseljahre?

Mir ist heute schon wieder so viel Gutes widerfahren! Danke, Leben, du sorgst für mich.