Einsame Abendgedanken

Es ist ungefähr 23 Uhr abends.
lch liege in meinem neuen Zelt. Es ist kalt, vielleicht zu kalt.

Ich kann nicht richtig schlafen, immer wieder wache ich auf und grüble. Über was, kann ich gar nicht sagen. Meine Kleine sucht nach Halt und Sicherheit, hat Angst. Angst vor mir und meinen Gedanken. Angst vor morgen. Angst davor, unterversorgt zu sein an allem, was eine Kleine braucht: Liebe, Nahrung, Sicherheit, Geborgenheit, körperliches Wohlbefinden. Ich, die Große, will sich nicht kümmern. Irgendwie fühlt die sich gerade so klein an, dass sie es selbst nicht kann.

Morgen geht es erstmal runter auf 6600 Fuß, also ca. 2200m. Dann innerhalb von vier Meilen wieder rauf auf 2866m zum Mount Baden-Powell. Da es ja in den letzten Tagen geschneit hat, können das sehr anstrengende Meilen werden. Ich weiß nicht, was mich erwartet und wie es mir ergehen wird. Das nächste Wasser ist in ca. 3 Meilen. Da muss ich mich für die nächsten acht Meilen und den Berg versorgen.

Agua Dulce, die nächste Versorgungsstation ist nur 70 Meilen entfernt. Unter normalen Bedingungen sind das ca. vier Tage, aber ich traue mir selbst nicht. Meine Nahrung wird hoffentlich ausreichen, wenn meine nächtliche Beschäftigung bei Schlaflosigkeit, nämlich essen, nicht noch weitere Ausmaße annimmt.

Ich schäme mich für mich.

2 Gedanken zu „Einsame Abendgedanken“

  1. KARIN, noch einmal : Du scheinst über unbändige Kräfte zu verfügen… Nachts wach liegen und tagsüber trekking.. : Das ist kein Pappenstiel!
    Also, meine Empfehlung für die Einschlaf Zeit : (nur als Versuch) Finde ein Einschlaf Mantra (meins lautet : „Vertrauen, Abschalten, Fallen lassen…“ ) & verlege das Brainstorming auf Phasen, wo Deine Energie on top ist…
    Du könntest Deine Kleine abends im Zelt damit trösten, das Du ihr einfach sagst, JETZT ist Alles gut… MORGEN nehme ich mir unterwegs Zeit für Dich, um mir alle Deine Fragen anzuhören… So in der Art… Was hältst Du davon?

  2. Hi, hast du uns heute Nacht gehört? Wir saßen im Outdoorzentrum am Feuer und trommelten für den Frieden. Über uns der Mond und viele Sterne. Gerade jetzt dürfte in deiner Gegend auch getrommelt werden, so einmal rund um die Erde. Toll!

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