Sea you

Von all den Eindrücken, die ich in den letzten Tagen hier gewonnen habe, kann ich jetzt im Moment nur einen zu einem Beitrag fassen – und er ist noch ganz frisch von heute Abend.

Gegen Nachmittag hatte es angefangen zu regnen und es regnete sich richtig ein. Ich war am Vormittag wieder viel mit dem Rad unterwegs gewesen, hatte mir anschließend was Leckeres zum Essen zubereitet, war eine Weile im Speiseraum zum Kaffeetrinken.

Noch versuche ich, es mir im Zimmer wohnlicher zu machen, es zu „meinem“ werden zu lassen. Irgendwann war mir die Luft aber zu dick und ich beschloss so gegen 20 Uhr, den nahegelegenen Wald mal nicht per Rad, sondern erstmalig zu Fuß zu betreten. Regen hin oder her…

Kaum war ich aus der Türe, hörte ich dieses Techno-Wummern und dachte, es stamme aus einem abgestellten, verdunkelten PKW. Dann dachte ich, es käme aus einem der hiesigen Mietskasernen-Hochhäuser. Ich konnte nur eine grobe Richtung ausmachen… dachte, irgendwelche Jugendlichen hätten große Boxen irgendwo mitten im Wald aufgebaut. So sehr ich hoffte, mich entfernen zu können: Es wurde einfach nicht leiser! Selbst der Wald im strömenden Regen vermochte es nicht, dieses für mich übergriffige, belästigende Geräusch zu schlucken und auch die vierspurige Schnellstraße hatte keine Macht darüber. Ich erwischte mich immer wieder beim Umblicken, glaubte ich doch mehrfach, ein PKW mit dieser Musik wolle mich überholen und sogar jetzt noch habe ich den Eindruck, das Gedröhne zu hören, obwohl ich das Fenster komplett verschossen habe.

Glücklich bin ich darüber, herausgefunden zu haben, dass der Ursprung wohl das „Sea You Festival 2019“ am Tunisee ist und nicht eine wöchentlich hämmernde Discothek im Umkreis. Erstaunt aber bin ich sehr wohl über den Störfaktor trotz der Entfernung:

 

Ich bekomme eine Ahnung: Wie mag es sein, wenn die Tage kurz sind, das Wetter schlecht? Wo hin kann man fliehen, wenn der Lärm stadtüblich allgegenwärtig ist? Wieso mache ich mir darüber Gedanken, wo doch wahrlich nicht alle Tage so ein Techno-Festival stattfindet?

Ahnung, ich seh‘ Dich. So aufregend und schön die erste Woche im sommerlichen Freiburg auch gewesen sein mag: Ich werde noch viel zu entdecken haben – aber auch erleben dürfen. Da kommt was, „wieauchimmergeartetes“, jedenfalls sehr eindruckgeladenes, auf mich zu… Na denn, mal los… : See you!