Das Wort „Gewinn“ ist germanischen Ursprungs und war der Begriff für etwas, das ‚mit Anstrengung erlangt‘ wurde.
Ja, ich bin müde, fühle mich ausgelaugt und dringend ruhebedürftig. Möchte in diesen Raum…
…auf dessen kleinen Türschild, vielleicht nur für mich zu lesen, steht: „Das, was Du brauchst“. Dort würde ich unter die leichte, wärmende Decke kriechen, Trost und Vertrauen finden und mich sicher und willkommen sein fühlen lassen. Würde nicht darin baden, sondern Erholtsein einschlafen.
Krankenhauskaffee ist auch sicher: Bitter und lauwarm.
Er wird hier schon jetzt, lange vor dem Frühstück, angeboten, und ich habe ihn genommen. Was nicht nur kein Gewinn im Sinne der Anstrengung, sondern auch keiner des guten Geschmacks ist.
Was habe ich in den rund sieben Wochen DBT Programm neben allen bewussten und anderen Erfahrungen auch mit ebensolchen gewonnen?
Der größte Gewinn ist es, gespürt zu haben, wie weh es mir tun kann, wenn mein Vertrauen verletzt wird.
Es fällt mir schwer zu schreiben, dass ich mich besser schützen will. Denn ich will vertrauen können lernen. Dazu muss ich es tun. Aber ich durfte erfahren, dass ich mein Geld und meine Papiere hier nicht der Lust Fremder so hätte feilbieten dürfen. Ich brauchte diesen deutlichen Schmerz, um diese eine Grenze ziehen zu können. Die Kleine musste sich so deutlich machen, damit ich, die Große, in Zukunft in solcherlei Situationen bewusster handele. Für Sicherheit sorge, statt diese Verantwortung anderen zu überlassen.
In diesem Zusammenhang kann ich es also auch als ein Gewinn bezeichnen, verzeihen zu können.
Charlotte, die Scham, ist mit im Raum. Ist da und darf da sein. Ist willkommen. Darf mir vertrauen lernen um mir auch ein bisschen was abgeben zu können… Ruhe finden.
Ich habe eine Ahnung von Geschmacksvariationen gewonnen.
Nein. Krankenhauskaffee kannte ich schon.
Ich ahne was anderes…
Im Topf der Lotterie muss es sowas wie Selbstvertrauen geben.