Neuer Weg Tag 3

Diese Station nimmt außer den Menschen, die zur Krisenintervention hier her kommen, gleichzeitig und geplant bis zu acht Patienten auf, die gemeinsam das insgesamt achtwöchige DBT Programm durchlaufen und somit zusammen an den daran gebundenen Therapiestunden teilnehmen.

Wie es der Zufall so will, haben wir – ich nenne sie hier einfach mal ‚Nina‘ und ich – aber nur zu zweit begonnen (und sind gespannt auf nächste Woche, in der weitere GenossInnen zu uns stoßen sollen), weshalb die Gruppe „Körperskills“ zugegebenermaßen in einem recht kleinen Rahmen stattfand.

Ich nehme mich trotzdem mutig wahr. Machte die Übungen mit, stellte Fragen, auch danach, ob mein Eindruck stimmt, dass ich zu viel Raum einnehme. Konnte stehen lassen, dass ich den Antworten kaum Glauben schenken konnte, ohne mich dafür allzu sehr zu verurteilen.

Ich denke oft an Uffenheim. Bin froh, dass ich nicht so lange wie dort brauche, um meine Barrikaden fallen zu lassen. Dennoch fehlt mir die Entspannung. Auch das „Hören sanft gespielter Instrumentalmusik zum Wochenende“ in einer mir unbekannten, zusammengewürfelten Teilnehmergruppe hat eher Gegenteiliges bewirkt. Aber das ist ja eigentlich gerade die Therapie – gesehen als Angebot zur Selbstwahrnehmung und Möglichkeit zur Umentscheidung in Urteil und Handlung.

Ich blieb trotz Wut und Unruhe. Und konnte meiner Aufmerksamkeit immer wieder empfehlen, den Tönen der Instrumente zu folgen statt den alten Geschichten.

Müde bin ich dennoch nach den vier Therapieeinheiten heute. Denke, ich werde gut schlafen.

Später dann.