Selber machen

In der Auslage lag ein Gruß aus vergangenen Tagen.

Da lag ein Abbild einer Botschaft.

„Du bist etwas ganz Besonderes“

Es gibt mich selten, denn ich koste Mühe und brauche Zeit. Es ist etwas Besonderes, ein besonderer Anlass, wenn es mich gibt.

Und Du bist etwas Besonderes, wenn es mich auch für Dich gibt, ich für Dich zur Verfügung stehe. Du mich einfach nehmen kannst und vielleicht auch sogar das Gefühl hast, es zu dürfen. Wenn Du von von mir kosten darfst, mich verinnerlichen, mich zu Deinem machen: Ich könnte für immer Deins sein, wenn Du mich isst.

Ich spürte den alten Wunsch nach Erfüllung.

Ich weiß nicht genau, was es damals gekostet hat. Heute zahlte ich einfach den genannten Preis in Währung und freute mich erwartungsvoll aufgeregt darauf, gleich etwas zu bekommen, auf das ich so lange gewartet habe (…die magischen, kostbaren, wundervollen Momente vor dem sicher eintretenden, freudigen Ereignis. Für mich oft einfach zu schön, um zu fassen, unbeschreiblich – und sie vergehen genau so oft ungespürt).

Verschmelzung. Gänze gewinnen.

Aber es war nichts davon darin: Weder Trost noch Zufriedenheit. Nicht eine Spur von Wertschätzung. Kein Hauch von „Du bist geliebt“. Und keine Messerspitze des damaligen kindlichen Glücksseeligkeitsgefühls.

Die Enttäuschung beeindruckte mich tief und setzte mich in die erstaunte Erkenntnis:

Es war nur ein Stück Donauwelle!

Und noch nicht mal gut geschmeckt hat es.

 

 

Es hat die Botschaft geändert.

„Ich bin leer von alledem. Du spürst nur Deine Leere, wenn Du von mir kostest“

Aber das kannst Du inzwischen auch so.

Deshalb musst Du mich nicht essen.

 

Oder anders gesagt: Alles muss man selber machen 😉