Ich bin noch in der Region Rioja und werde den hier angebauten Wein nun mit dem Gefühl von Weite und Wärme trinken.
Das Regenwetter schwänzte seinen Termin, so hatten wir sonnige Begleitung.
Der erste größere Ort, durch den mich der Weg heute führte, war Najera.
Es gab Tapas und Obst zum zweiten Frühstück und zum Nachtisch „Landschaft“.
Mein eigentlich ins Auge gefasste Ziel war die Kleinstadt Santo Domingo de la Calzada, aber das hatten sich auch andere gedacht. Letztendlich trieb mich die Fülle von Pilgern, aber auch meine Unruhe weiter. Die nächste Station, 6,8 km entfernt, hieß Grañón. Ich zwang mich zur Eile, denn es braute sich ein Gewitter zusammen.
Auf dem ganzen Weg traf ich keinen anderen Pilger. Sie waren alle geblieben.
Die Abkürzung direkt auf das Örtchen zu offenbarte sich als Umweg, denn die einzige Herberge mit Waschmaschine versteckte sich außerhalb im ehemaligen Hospital und heutigen Jugendherberge „Albergue municipal Ermita de Carrasquedo“.
Ob ich ein Einzelzimmer wolle? Statt 8,-€ nur 18,-€. Nein, danke. Nun liegen ich alleine im Vierbettzimmer und ich bin der einzige Mensch auf Wanderschaft hier in diesen Mauern.
Wobei: Alleine bin ich nicht. Es sind einige Familien zu Gast und das hört sich so an:
Das Gewitter kam dann auch noch an, packte aber nur leises Grollen und ein bisschen Regen aus. Ich hoffe, morgen macht es sich dann ganz von dünne.
18 Leuten 😉
Ich habe damals in Grañón in der Kirche unter dem Glockenturm geschlafen. Das war sehr rustikal aber total schön.
Der Pastor nimmt schon lange Zeit Pilger auf. Es gibt keinen festen Preis. Er hatte eine Kiste hingestellt, wo man als Spende was reinwerfen konnte.
Und auf einem Zettel darüber stand:
„Gib was du kannst oder nimm was du brauchst“
Das fand ich sehr nett. Wir haben damals mit ca. Leuten auf Matratzen unter dem Dach der Kirche geschlafen.
Ich wünsche Dir weiterhin einen guten Weg. Und danke für die Fotos 🙂