Regen und so

Es regnet hier. Konnte ich mich gestern noch wegen des leergefegten Weges sogar darüber freuen, fühlte ich mich heute genötigt, mich drei Mal umziehen zu müssen, was auf Dauer einfach nervt. Zudem verlief die Strecke heute größtenteils auf Asphalt, mitten durch die große Stadt Logroño und an Straßen, sogar direkt an einer Autobahn entlang.

Als ich nach gut 33 km im gerade strömenden Regen in Navarrete ankam und in mehreren Herbergen entweder auf besetzte Betten oder muffige Vorzimmer und ebensolche Anbieter stieß, setzte ich meinen Weg fort. Sotés liegt abseits und oberhalb des Weges, bietet aber Herbergsplätze an, also bog ich ab. Ein Vorbeifahrender wies mich darauf hin, dass ich auf dem falschen Weg sei. Mutig wie erfolglos fragte ich, ob er mich mitnehme. Irgendwann traute ich mich zu trampen, wenngleich mit wenig Hoffnung, waren ich und mein Riesenrucksack doch nicht gerade attraktiv und zudem auch noch nass. Aber gleich beim ersten Versuch hielt Elena an und fuhr mich bis hoch in den Ort zur privaten Herberge, wo ich freundlich empfangen wurde.

Nein, zu essen habe sie nichts mehr, gab mir aber einen Teller voll Kerne und Kekse.

Ein gutes Bett mit richtigem Laken, sauberer Dusche, Handtuch – alles zusammen für 10,-€. Da muss man sich fast schähmen.

Schön, so einen warmen, trockenen Platz zu haben, gerade auch dann, wenn draußen ein Gewitter sein Unwesen treibt.

Und es gibt noch mehr Schönes von diesem Tag zu berichten.

Ich habe z.B. Andrea aus Wettenberg wiedergetroffen. Und ich habe meine ersten und zudem sehr leckeren Tapas hier gegessen.

Dann gab es noch die freundliche Frau in der Kirche in Vialles, die mir eine Kerze schenkte und auch das Vogelkonzert im Feigenbaum war wunderschön:

Eure Kommentare und Nachrichten, wohltuende Telefonate und ganz viele „bon -camino-Wünsche“ im Vorbeigeghen, über die ich mich immer freuen kann.

Ich könnte noch mehr aufzählen, aber einer meiner zwei Zimmerkollegen liegt schon im Bett…