Ich bin noch nicht weit gekommen. Heute und überhaupt. Kilometer kann man sammeln, messen, zählen, bewerten, festhalten. Verbundensein und Vertrauen mit und in sich und der Welt nicht.
Gestern war es da. Heute nicht.
Und dann komme ich durch Obanos, einem kleinen Ort kurz vor Puente la Reina.
Ich sehe diese Blüten und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Ein alter Mann kommt vorbei und erklärt mir wortreich (wobei ich nur ein einziges verstehe ;-)), dass es sich dabei um die Passionsblüte handele.
Ich gehe in die Kirche. Und da ist diese kleine Frau mit bunt glitzerndem Strassteinschmuck. Sie ist für die Pilgerstempel zuständig. Wir sprechen miteinander, ich in Deutsch und Englisch, sie auf Spanisch. Sie könne auch slowenisch, aber deutsch nicht. Ich spreche kein Wort spanisch. Es ist nicht wichtig. In diesem Moment ist sie einfach nur für mich da, spricht mit mir, sieht mich. Und sie wünscht mir von Herzen einen guten Weg.
Ich laufe weinend raus.
Weil ich sie heute nicht für mich aufbringe, macht mich diese Freundlichkeit fertig.
Fertig?