Der Tag hat eigentlich gestern (20. August) schon angefangen. Mit Jannis von Bla bla car bin ich nach Frankfurt und von dort aus mit Flixbus ab 13 Uhr über Paris nach Bayonne gefahren, wo ich heute um ca. 8:30 Uhr angekommen bin.
Die Wartezeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Saint Jean Pied de Port habe ich mir mit Bummeln durch die noch leere Altstadt und gemütlichem Sitzen im Strassencafe vertrieben. Und in der Kathedrale habe ich mir eine Kerze angezündet. Die erste auf dem Weg, es werden wohl noch ein paar folgen.
Schon im Zug kam ich lebhaft mit Andrea aus Wettenberg und Michael aus Schweden ins Gespräch. Da die beiden aber eine Nacht bleiben, ich aber dem Touristenrummel lieber sofort entfliehen wollte, trennten sich unsere Wege doch recht schnell wieder. Noch schnell den ersten Stempel für den Pilgerausweis holen und auf geht’s…
Jetzt liege ich hier bei ca 1300 m Höhe in meinem Zelt und es fühlt sich gut an, obwohl wildes Campen ja nicht erlaubt ist. Der Wind rüttelt am Zelt und die Erinnerungen an den PCT wach. Schon heute Mittag, als ich so um ca. 14:30 Uhr den Aufstieg begann, war es so, wie es sein sollte: Der Schweiß rann in Strömen, die Sonne brannte und alle paar Meter brauchte ich eine Verschnaufpause – also alles wie früher!
Und gut so. Da ich so spät gestartet war, traf ich kaum einen Menschen, vor allem nicht mehr nach der letzten Herberge bei ca. km 5, denn das war die letzte bis km 15. Meine Mitwanderer hatten sich einfach vorher niedergelassen. Mir gefällt es so gut hier auf der Höhe, einsam und schön. Bis auf den Wind sind nur ein paar Schafglocken zu hören. Das wird eine gute Nacht.